BRIEF DES BVDH AN OB REKER (STADT KÖLN)
Sehr geehrte Frau Reker,
wussten Sie, dass in Köln im letzten Jahr ca. 5.500 standesamtliche Eheschließungen stattfanden? Wussten Sie auch, dass rund die Hälfte aller Paare ausschließlich standesamtlich heiraten und keine kirchliche oder freie Trauung im Anschluss stattfinden?
Kölle is e Jeföhl – an dieser Stelle sind wir uns alle einig. Und sich in Köln trauen zu lassen ist für Kölner*innen und Freund*innen der Stadt nicht nur ein amtlicher Akt, sondern für viele ein Lebenstraum und vor allem eine bewusste Entscheidung: Dort, wo das Herz des Karnevals schlägt, wo der FC für (Freuden-)tränen sorgt, am Rhein oder sogar über dem Rhein und natürlich mit Blick auf den Dom.
Dieser Traum soll nun platzen mit dem Entschluss, ab Juni 2021 auf Ambiente-Trauungen an Samstagen in der Stadt Köln zu verzichten.
Doch es sind nicht nur die Träume der Hochzeitspaare die platzen – für Hochzeitsdienstleister*innen und Gastronom*innen ist es ein wahrer Albtraum. Denn nachdem die pandemische Lage bereits für existenzbedrohende Umsatzausfälle, Geschäftsaufgaben und Insolvenzen gesorgt hat, droht Ihre Entscheidung der Aufgabe standesamtlicher Trauungen an Trauorten außerhalb des Rathauses zum letzten Sargnagel vieler Kölner Unternehmer*innen zu werden.
Denn das Wegfallen dieser Termine führt neben der unsicheren Corona-Lage zur massenhaften Stornierung bereits gebuchter Dienstleistungen, ob Raummiete, Catering, Hochzeitspapeterie, Live-Musik, Foto- & Videografie oder Patisserie – und dies ist nur ein kleiner Ausschnitt der wirtschaftlichen Kette im Rahmen einer Eheschließung.
Um es deutlich zu sagen: Der wirtschaftliche Schaden, der durch die Absage von Ambiente-Trauungen am wichtigsten Tag der Woche in der Hochzeits-Hauptsaison in Köln entsteht, bedroht auch die Existenzen historischer Orte: Die Severinstorburg, die Flora, die Wolkenburg und viele mehr – vor allem nach einem Jahr wie 2020, das bereits massive wirtschaftliche Schäden hinterlassen hat.
Es ist zu begrüßen, dass die Stadt Köln der Verantwortung gegenüber ihren Beschäftigten nachkommt und für den Ausgleich von Überstunden zu sorgt. Wir fordern und erwarten aber auch, dass die Stadt Köln der Verantwortung nachgeht, die in Köln ansässigen Unternehmen, die lokal für Arbeitsplätze sorgen, Steuern zahlen und zur Vielfalt des Stadtbildes beitragen, zu unterstützen und nicht zu bedrohen und somit auf die Absage standesamtlicher Trauungen an externen Trauorten zu verzichten.
Sehr gerne stehen wir wir für ein persönliches Gespräch zur Verfügung um die Folgen des Vorhabens für die Hochzeitsbranche der Stadt Köln zu erörtern.
Mit freundlichen Grüßen,
Vincent Schwiedeps
Präsident BvdH
Benjamin Schmidt
Vizepräsident BvdH
Sowie die Hochzeitsdienstleister des Stadt Köln und des Großraums Köln
Annika Kahl
Weiteres Vorstandsmitglied
& Pressesprecherin
Bundesverband der Hochzeitsdienstleister e. V.
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